Zecken (Ordnung Ixodida)

Die Zecken (Ordnung Ixodida) gehören zur übergeordneten Rubrik Spinnentiere (Klasse Arachnida).

Die Zecken (Ixodida) sind eine Ordnung der Milben (Unterklasse Acari) innerhalb der Spinnentiere (Klasse Arachnida). Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Alle Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren, auch beim Menschen. Viele Zeckenarten sind bedeutende Krankheitsüberträger. Weltweit sind etwa 900 Zeckenarten bekannt.

Die beiden Familien Schildzecken und Lederzecken unterscheiden sich dadurch, dass bei den Schildzecken der namensgebende Schild (Scutum) ausgebildet ist, der oben (dorsal) auf dem Körperrücken (Idiosoma) sitzt. Bei vielen Zeckenarten, so auch beim Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), der bekanntesten Art Deutschlands, bedeckt der Schild beim Männchen den gesamten Rumpf, beim Weibchen dagegen etwa die Hälfte. Bei den Lederzecken fehlt ein Schild.

Ein ausgeklügelter Saugvorgang

Die Mundwerkzeuge der Zecken sind für ihre blutsaugende Lebensweise eigentümlich umgestaltet. Außen sitzen zwei viergliedrige Taster (Palpen), die Sinnesorgane sind und nicht am Saugvorgang teilnehmen. Sie umhüllen in Ruhestellung häufig die eigentlichen Mundwerkzeuge. Zentral sitzt ein Stechrüssel (Hypostom), der häufig Zähne aufweist, die als Widerhaken wirken. Auf der Oberseite (dorsal) und meist von unten her nicht sichtbar befinden sich die beiden Cheliceren. Diese Werkzeuge bestehen aus einem zweiteiligen Schaft, der parallel zum Hypostom nach vorne gestreckt wird. An der Spitze tragen sie mehrere bewegliche zahnförmige Vorsprünge, Chelicerenfinger genannt. Die Zecke ritzt beim Saugvorgang mit ihren Cheliceren die Haut ein und schiebt anschließend das Hypostom in die Wunde. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als Zeckenbiss bezeichnet, korrekt ist jedoch Zeckenstich.

Beim Saugvorgang schafft das Tier mit den Mundwerkzeugen eine Wunde, indem Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufgerissen wird. Das sich hier ansammelnde Blut wird anschließend aufgesaugt. Langrüsselige Tiere wie der Gemeine Holzbock verankern sich beim Saugvorgang vorwiegend mit den Mundwerkzeugen, kurzrüsselige scheiden zu diesem Zweck eine leim- oder kittartige Substanz aus. Der Saugvorgang ist bei den Lederzecken relativ kurz, etwa 30 bis 60 Minuten; bei den Schildzecken kann er viele Tage bis Wochen dauern. Der Körper der weiblichen Schildzecken kann dabei auf das Zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens und das Hundertfache des Gewichts anschwellen.

Zecken sind Krankheitsüberträger

Beim Saugvorgang gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Dieser enthält bei den bisher untersuchten Arten viele Hundert unterschiedliche Proteine. Wichtigste Funktion des Speichels ist es, das Zusammenklumpen der Blutplättchen zu verhindern, das ansonsten den Wundverschluss einleitet.

Der abgegebene Speichel kann Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger enthalten, durch die der Zeckenstich sein besonderes Risiko erhält. Die bekanntesten Krankheiten, die durch Zeckenstiche beim Menschen verursacht werden, sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz: FSME, eine Form der Hirnhautentzündung, sowie die Borreliose, die in mehreren Stadien sehr unterschiedliche Symptome und Folgeerkrankungen auslösen kann.

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