Die Schlupfwespen (Ichneumonidae) gehören zu den Hautflüglern (Ordnung Hymenoptera).
Sie bilden vermutlich die artenreichste Familie der Hautflügler – es sind etwa 30.000 Arten beschrieben und es werden ca. 60.000 Arten geschätzt. Schlupfwespen kommen auf der ganzen Welt vor. In Deutschland sind mehr als 3.600 Arten bekannt, in Mitteleuropa mehr als 4.000 Arten.
Gelegentlich wird der Name „Schlupfwespe“ als Bezeichnung für die besondere Lebensweise verwendet, die nicht nur die Vertreter der Familie Ichneumonidae, sondern auch andere Legimmen besitzen. Daher nennt man die Ichneumonidae auch „Echte Schlupfwespen“ oder „Schlupfwespen im engeren Sinn“. Eine internationale Forschergruppe hat 2019 „Darwin-Wespen“ als neuen Popularnamen vorgeschlagen – in Anlehnung an die Aufmerksamkeit, die ihnen Charles Darwin widmete.
Die Larven sind Parasiten
Die Larven der Schlupfwespen leben durchweg als Parasitoide. Parasitiert werden Schmetterlinge, Pflanzenwespen und Käfer, aber auch andere Insekten. Einige spezialisierte Formen der Schlupfwespen parasitieren in Spinnenkokons, wo sie sich von den Spinneneiern ernähren, oder als Ektoparasiten an den Spinnen selbst. Die Wespen der Gattung Polysphincta saugen an den Hinterleiben von bestimmten Radnetzspinnen und bringen diese durch biochemische Zusätze dazu, ein anderes Webmuster zu verfolgen. So lassen sie sich Kokons als Bruthöhle bauen. Danach werden die Spinnen getötet.
Die Imagines der Schlupfwespen lecken oft Honigtau oder andere Pflanzensäfte. Manche Arten saugen Körpersäfte der Wirte auf, nachdem sie diese angestochen haben. Die meisten Schlupfwespen fliegen ohne zu summen, viele zittern wenn sie sitzen oder umherlaufen mit den Fühlern. Es gibt auch flügellose Schlupfwespen (Gattung Gelis), die Ameisen ähnlich sehen.