Die Grabwespen (Spheciformes) gehören zu den Hautflüglern (Ordnung Hymenoptera).
Sie sind sehr nahe mit den Bienen verwandt, allerdings ist diese Verwandtschaft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Gemeinsamkeiten, die Grabwespen und Bienen vor den übrigen Stechimmen auszeichnen, liegen im Bau des Thorax: Das Pronotum, das ist der Rückenteil des (schmalen) ersten Brustsegments, bildet in seinen Hinterecken typische Verdickungen und erreicht nicht die Flügelschuppen, die das Flügelgelenk bedecken.
Die allermeisten Grabwespen leben einzeln. Sie haben kräftige Kiefer, die durch stark entwickelte Oberkiefer zum Graben geeignet sind. Die Grabwespen sind eine sehr vielgestaltige Gruppe: Die Größe reicht von zwei Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Viele Arten sind in unterschiedlichem Maße gelb gezeichnet; manche haben eine rote Hinterleibsbasis. Viele Arten haben einen gestielten Hinterleib, das heißt, dass das erste Hinterleibssegment als langer, dünner Stiel (Petiolus) ausgebildet ist.
Weltweit wurden knapp 10.000 Arten von Grabwespen beschrieben, aus Mitteleuropa sind davon rund 300 bekannt. Zu den Grabwespen gehören unter anderem die Gemeine Sandwespe, die Kreiselwespe und der Bienenwolf. Wegen metallisch schimmernder Behaarung der Kopfvorderseite werden manche Grabwespen als „Silbermundwespen“ bezeichnet.