Der Hainsimsen-Buchenwald gilt als die häufigste und am weitesten verbreitete Buchenwaldgesellschaft. Seine Verbreitung erstreckt sich von der Schweiz im Süden bis nach Südschweden im Norden sowie von den Ardennen im Westen bis zu den Karpaten im Osten. Er kommt vom Tiefland bis in die montanen Lagen vor. Geschlossene Altbestände des Hainsimsen-Buchenwaldes, der einst beinah halb Europa bedeckte, werden jedoch immer seltener.
Das UNESCO-Welterbe „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ schützt besondere Gebiete, in denen natürlicher Hainsimsen-Buchenwald erhalten ist. In Deutschland gehören zu den als UNESCO-Welterbe anerkannten Teilgebieten der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, der Nationalpark Jasmund auf Rügen, der Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen.
Merkmale des Lebensraumtyps
Hainsimsen-Buchenwald findet man auf sauren Böden vorzugsweise mit Sand, Sandstein oder Schiefer als Untergrund. Die Gesellschaft ist artenarm und besteht aus der Baumschicht, typischerweise keiner Strauchschicht und einer oft spärlichen und lückigen Krautschicht. Der Unterwuchs wird von säureliebenden Arten gebildet; namensgebend ist die Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides), die aber insbesondere im mitteleuropäischen Tiefland oft fehlt.