Halictidae (Familie)

Die Familie Halictidae gehört zu den Bienen (Apiformes, ohne Rang).

Die Halictidae können als „Furchenbienenartige“ bezeichnet werden. Die „Schmal- und Furchenbienen“ bilden jedoch nur eine von vier Unterfamilien innerhalb der Familie Halictidae, nämlich Unterfamilie Halictinae. (Die anderen drei Unterfamilien heißen Rophitinae, Nomiinae und Nomioidinae.)

Innerhalb der Unterfamilie Halictinae werden traditionell zwei Triben unterschieden: Augochlorini und Halictini. Jüngere Autoren bevorzugen eine Unterteilung in fünf Triben. Gleichwie: Zum Tribus Halictini zählen in jedem Falle drei Gattungen: Halictus (Furchenbienen), Lasioglossum (Schmalbienenen) und Sphecodes (Blutbienen).

Die Furchenbienen (Gattung Halictus)

Die Gattung Halictus umfasst eine Vielzahl von Bienenarten aus 18 Untergattungen. Die meisten Arten sind nur in der nördlichen Hemisphäre verbreitet. In Europa ist die Gattung mit etwa 85 Arten vertreten, in Mitteleuropa kommen über 25 Arten vor.

Charakteristisch und namensgebend für die Furchenbienen ist eine Längsfurche am letzten Tergit (Rückensegment) der Weibchen. Allerdings besitzen auch Lasioglossum-Arten eine solche Furche. Ein weiteres Merkmal von Halictus sind helle Haarbinden an den Enden der Tergite.

Die meisten Furchenbienen sind schwarz oder dunkelbraun gefärbt. Die Weibchen haben dicht behaarte Hinterbeine (Sammelbürsten) und sind weniger schlank als die Männchen. Alle Furchenbienen sind eher klein (4-16 mm lang).

Viele Arten der Gattung Halictus leben in Kolonien. Nester werden üblicherweise in der Erde angelegt, mit mehreren ovalen Zellen, in denen Pollen und Nektar gemischt als Nahrung für die sich entwickelnden Larven deponiert werden; ein einzelnes Ei wird auf diese Masse gelegt und die Zelle wird verschlossen. Bei einigen Arten werden die Zellen in Gruppen angelegt, die einer Honigwabe ähneln, aber aus Erde statt Wachs geformt werden. Wie bei den meisten erdnistenden Bienen werden die Brutzellen mit einem wasserabweisenden Sekret ausgekleidet.

Die Schmalbienen (Gattung Lasioglossum)

Lasioglossum ist die artenreichste Gattung der Bienen mit mehr als 1.700 Arten weltweit in zahlreichen Untergattungen. Im deutschen Sprachraum werden diese Arten Schmalbienen genannt.

Die Arten sind sehr variabel in Größe, Färbung und Körperbau. Die Bienen sind klein (3,5 -12 mm Körperlänge) und oft auffallend schmal im Körperbau (Namensgebung). Die einheimischen Lasioglossum-Arten haben meistens einen schwarzen oder schwarzbraunen Körper. Die Weibchen haben an den Hinterbeinen Sammelbürsten. Ebenso wie die Halictus-Arten haben die Weibchen am Hinterleibsende eine kahle Längsfurche, die mit Haaren gesäumt ist. Im Gegensatz zu Halictus besitzen sie jedoch keine hellen Haarbinden an den Enden der Tergite, dagegen oft Haarbinden an der Basis der Segmente. Außerdem ist bei Lasioglossum das Flügelgeäder reduziert.

Schmalbienen leben fast immer in sozialen Gemeinschaften. Die meisten Arten nisten im Boden, einige in Totholz. Häufig ist der Eingang zum Nest von einem kleinen Erdhügel umgeben.

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