Raupenfliegen (Tachinidae)

Die Raupenfliegen (Familie Tachinidae) gehören zu den Zweiflüglern (Ordnung Diptera).

Sie werden auch Schmarotzerfliegen genannt und sind eine artenreiche Familie mit weltweit etwa 8.000 Arten; in Mitteleuropa sind etwa 500 Arten vertreten. Die Systematik innerhalb der Raupenfliegen ist noch weitgehend unklar und umstritten.

Im Körperbau ähneln die Raupenfliegen zumindest oberflächlich den Stubenfliegen und Schmeißfliegen. Für Experten gibt es jedoch eindeutige Unterscheidungsmerkmale.

Alle Arten entwickeln sich parasitisch in Larven, Puppen oder Imagines von Insekten, vereinzelt auch bei anderen Gliederfüßern. Unter den Wirtstieren finden sich sehr oft Raupen von Schmetterlingen. Parasitiert werden zum Beispiel auch Käfer; neben den Larven und Puppen sogar Imagines größerer Arten, beispielsweise Laufkäfer oder Maikäfer. Die meisten Raupenfliegen sind auf wenige Wirtsarten oder auch eine einzige Art spezialisiert, manche haben aber ein sehr breites Wirtsspektrum. Manche Arten beschränken sich auf Wirtsarten, die von einer bestimmten Futterpflanze leben.

Die Eier der Raupenfliegen werden entweder direkt auf der Oberfläche des Wirtes abgelegt oder in dessen Nähe; die Weibchen besitzen keinen Legestachel zum Einstechen in das Wirtstier. Die Larven schlüpfen schon nach kurzer Zeit, manchmal sofort nach der Eiablage.

Die erwachsenen Fliegen sind meist tagaktiv und ernähren sich vor allem von Blütennektar und Honigtau. Oft findet man sie auf Blüten mit leicht zugänglichen Nektarquellen; nur wenige Arten besitzen einen Saugrüssel, der ausreicht, um an den Nektar von Blüten mit langer Röhre zu gelangen.

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