Skorpionsfliegen (Familie Panorpidae)

Die Skorpionsfliegen (Familie Panorpidae) gehören zu den Zweiflüglern (Ordnung Diptera).

Skorpionsfliegen (Familie Panorpidae) sind eine auffällige Insektengruppe, die zur Ordnung der Schnabelfliegen (Mecoptera) gehört. Ihren Namen verdanken sie dem skorpionähnlich nach oben gebogenen Hinterleib der Männchen – allerdings ist dieser völlig harmlos und dient nur der Paarung. Weibchen besitzen keinen solchen „Stachel“. Charakteristisch ist der lange, schnabelartige Kopf, mit dem die Tiere Nahrung aufnehmen. Skorpionsfliegen ernähren sich vor allem von toten Insekten, Pflanzensäften und manchmal auch von Beuteresten in Spinnennetzen.

Die Tiere erreichen eine Körperlänge von etwa 10 bis 25 Millimetern. Ihre Flügel sind meist durchsichtig mit dunkler Musterung und werden im Ruhezustand dachförmig über dem Körper gehalten. Skorpionsfliegen leben bevorzugt in feuchten, schattigen Lebensräumen wie Waldrändern, Hecken oder Bachufern. Sie sind in Mitteleuropa relativ häufig, bleiben aber aufgrund ihres unauffälligen Verhaltens oft unbemerkt.

Die Fortpflanzung der Skorpionsfliegen ist besonders interessant: Männchen bieten den Weibchen oft ein „Hochzeitsgeschenk“ in Form von Beute oder Speicheltröpfchen an. Nur wenn das Geschenk akzeptiert wird, kommt es zur Paarung. Skorpionsfliegen sind ökologisch bedeutsam, da sie Aas beseitigen und so zur Hygiene im Ökosystem beitragen. Ihre bizarr wirkende Erscheinung macht sie zudem zu faszinierenden Beobachtungsobjekten für Naturinteressierte.

Der Name Schmeißfliege beschreibt die Vorliebe dieser Insekten für geruchsintensive organische Stoffe. Im Althochdeutschen bedeutet „schmeißen“ beschmieren, bestreichen, besudeln. Der kompakte Körper der Schmeißfliegen ist oft metallisch blau oder grün bis goldgrün glänzend gefärbt. Augen und Flügel sind sehr gut ausgebildet, als Mundwerkzeuge besitzen sie einen Leckrüssel.

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